Was ist eine Farbpalette?

Vor einigen Jahren beschränkten sich viele Programme auf die Speicherung von Bildern mit bis zu 256 Farben. Bei Fotos sollen die Farben jedoch realistisch dargestellt werden, und das ist bei 256 fest vorgegebenen Farben kaum möglich.

Beispiel: Systempalette mit 256 Standard-Farben (vergleichbar einem Wasser-Farbkasten)

Enthält aber ein Motiv z. B. viele rote Farbtöne (Sonnenuntergang...)

sind diese auf die Rottöne der vorgegebenen Systemfarben abzubilden. Wenn es dort aber nur 16 rote Farbnuancen gibt, setzt das Anzeigeprogramm alle anderen Töne in diese Farben um. Folge: Die Farben des Bildes wirken verfälscht:

Die Lösung besteht darin, das Bild zwar mit 256 Farben darzustellen, diese aber optimal auf die Farbverteilung des Bildes abzustimmen. Die 256 Farben eines Bildes werden dabei über eine Palette definiert, die auf alle (=16,8 Millionen) Farbstufen zurückgreifen kann. Jede Farbstufe wird durch Mischen der Grundfarben Rot, Grün und Blau (d. h. RGB) erzeugt. Ein Palettenwert belegt dabei 3 Byte (1 Byte pro Grundfarbe). Daher sind nur 768 Byte zur Speicherung der Palette erforderlich (256*3 Byte).

Für dieses Motiv wird also eine neue Palette mit nur 256 Farben "angemischt", die aber viele rote Farben enthält:

Optimierte Palette für den Sonnenuntergang:

So stimmen Sie die 256 Farben des Bildes auf die verwendeten Farben ab. Ergebnis: eine fast wirklichkeitsgetreue Farbdarstellung:


Bemerkung: Der Wert eines Bildpunktes legt jetzt nicht die absolute Farbe fest, sondern er "zeigt" auf den Palettenwert. Die Grafikkarte verwendet die unter dem Palettenwert definierte Mischfarbe zur Darstellung des Bildpunkts.

So kann man durch nachträgliches Verändern der Palette auch das Bild völlig verändern. Beispiel. Der Palettenwert 0 enthält in unserem Beispiel die Farbe "weiß". Ersetzt man den Palettenwert nun durch ein "blau", werden alle weißen Bildpunkte durch blaue ersetzt:

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Stand: 10. Sept. 2000

Hubert Köppelmann